Page 12 - Bad Liebenstein Journal Ausgabe 4/2018
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Bad Liebenstein
HERZOG VON SACHSEN MEININGEN
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BAD LIEBENSTEIN ENTDECKEN
GEORG
Georg II. von Sachsen-Meiningen, geboren am 2. April 1826 in Meiningen, als Sohn von Bernhard II., Herzog von Sachsen- Meiningen, und dessen Gattin Marie, Prinzessin von Hessen-Kassel, verstand es wie kaum ein zweiter seines Standes, seine Rollen als Machtpolitiker einerseits und des Künstlers andererseits, miteinander in Einklang gebracht zu haben. Zum einen wird er im zweiten deutschen Kaiserreich als Schöpfer eines „liberalen Musterstaates“ gewürdigt, zum anderen entwickelte er als „Theaterherzog“ das moderne Regietheater. Schon in frühen Kindertagen erkannte man in Georg einen hochbegabten Jungen. Sein Vater Bernhard II. holte sich den Rat erfahrener Pädagogen, wie Friedrich Fröbel und Ludwig Nonne, um eine entspre- chende Erziehung und Ausbildung planen zu können. Durch die frühkindliche musische Erziehung und spätere schulische Ausbildung an der damals neugegründeten „klassisch-mathematischen Erziehungsanstalt, wurden die Grundsteine für sein späteres Handeln und Wirken gelegt.
Ab 1873 brachte Georg II. wichtige Reformen im Staatswesen mit auf den Weg. Die Wahlrechtsreform von 1873, die es einem größeren Teil der Bevölkerung ermöglichte an den Landtagswahlen teilzunehmen. Das Volksschulgesetz von 1875,
in dem die Leitung des Schulwesens staatlichen Kreisschulinspektoren anvertraut wurde und nicht mehr den Pfarrern.
Auch für die Schaffung eines Feuerlöschwesens im Herzogtum, zeichnete er sich verantwortlich. Berühmt wurde er nicht nur durch Reformen, auch durch sein Wirken für das Theater und insbesondere dem Aufbau des Meininger Hoftheaters und der Meininger Theatergruppe. Er führte selbst Regie, entwarf Kostüme und ging mit seinen Reformen des Regietheaters in die Kulturgeschichte ein. Zusammen mit seiner dritten Frau, der Schauspielerin Ellen Franz, der späteren Freifrau von Heldburg
Foto ganz links:
Ellen Franz, dritte Ehefrau von Georg II., 1870
Foto links:
Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen,
(* 2. April 1826 in Meiningen; 25. Juni 1914 in
Bad Wildungen)


































































































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